Umwelt & Naturschutz

Warum sind Nashörner vom Aussterben bedroht?

Die Nashörner, majestätische Giganten der afrikanischen und asiatischen Savannen und Wälder, stehen am Rande des Aussterbens. Ihr Schicksal ist ein erschreckendes Beispiel für die verheerenden Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Biodiversität unseres Planeten. Während alle fünf Nashornarten – das weiße und das schwarze Nashorn in Afrika, sowie das Javan-, Sumatra- und Indische Nashorn in Asien – als gefährdet eingestuft sind, droht einigen Arten sogar das vollständige Verschwinden innerhalb der nächsten Jahrzehnte. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und komplex, jedoch lassen sich die Hauptfaktoren auf die Wilderei und den daraus resultierenden illegalen Handel mit Nashornhorn sowie den Lebensraumverlust zurückführen. Diese beiden Bedrohungen wirken synergetisch und verschärfen die ohnehin schon prekäre Situation der Nashörner dramatisch.

Der illegale Handel mit Nashornhorn stellt die wohl gravierendste Bedrohung dar. Getrieben von der hohen Nachfrage, insbesondere im asiatischen Raum, wo Nashornpulver in der traditionellen Medizin fälschlicherweise als Heilmittel für diverse Krankheiten angepriesen wird, werden Nashörner systematisch gejagt und getötet. Die Wilderei ist hoch organisiert und profitabel, mit kriminellen Netzwerken, die über Landesgrenzen hinweg operieren. Die Zahlen sind erschreckend: Im Jahr 2011 wurden beispielsweise über 440 Nashörner in Südafrika gewildert; eine Zahl, die in den Folgejahren zwar durch verstärkte Schutzmaßnahmen reduziert werden konnte, aber immer noch auf einem besorgniserregenden Niveau liegt. Die hohen Preise für Nashornhorn, die weit über den Preis von Gold liegen, machen die Jagd trotz der hohen Risiken für die Wilderer attraktiv und treiben die kriminellen Aktivitäten weiter an. Die schwachen Rechtsrahmen in einigen Ländern und die mangelnde Durchsetzung bestehender Gesetze verschärfen das Problem zusätzlich.

Neben der Wilderei leidet die Nashornpopulation auch massiv unter dem Verlust ihres Lebensraums. Die zunehmende Entwaldung und Umwandlung von natürlichen Lebensräumen in landwirtschaftliche Flächen oder Siedlungsgebiete schränken die verfügbare Fläche für Nashörner drastisch ein. Dies führt zu einer Fragmentierung der Populationen, was die genetische Vielfalt verringert und die Tiere anfälliger für Krankheiten und Umweltveränderungen macht. Die zunehmende menschliche Bevölkerung und die damit verbundene Infrastrukturentwicklung, wie Straßenbau und die Ausweitung von Weideflächen, tragen ebenfalls zum Verlust des Lebensraums bei. Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf Wasserverfügbarkeit und Vegetation stellt eine weitere Herausforderung dar und verschärft die bereits bestehenden Probleme. Die Kombination aus Lebensraumverlust und Wilderei stellt eine tödliche Mischung dar, die das Überleben der Nashörner ernsthaft gefährdet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Aussterben der Nashörner nicht nur eine ökologische Tragödie, sondern auch ein Indikator für das Versagen der Menschheit im Umgang mit der Biodiversität ist. Um dieses dramatische Szenario abzuwenden, sind umfassende und koordinierte Maßnahmen auf globaler Ebene notwendig. Dies beinhaltet nicht nur die Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Handels, sondern auch den Schutz und die Wiederherstellung der Lebensräume der Nashörner sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des Artenschutzes. Nur durch gemeinsames Handeln kann das Überleben dieser faszinierenden Tiere gesichert werden.

Die Bedrohung durch Wilderer

Nashörner sind Opfer einer grausamen und lukrativen Wilderei, die ihre Populationen weltweit dezimiert. Der Hauptantrieb dieser kriminellen Aktivitäten ist die hohe Nachfrage nach Nashornhorn, insbesondere in einigen Teilen Asiens. Dieses Horn wird in der traditionellen Medizin fälschlicherweise als Heilmittel für eine Vielzahl von Krankheiten angepriesen, von Krebs bis zu Fieber. Diese irrige Annahme, die durch Generationen von Missverständnissen und Propaganda geschürt wird, treibt den illegalen Handel an und macht die Nashörner zu einem begehrten Ziel für Wilderer.

Die Methoden der Wilderer sind brutal und effizient. Sie nutzen oft hochentwickelte Waffen, um die Tiere schnell und effektiv zu töten. Die Tötung geschieht oft heimlich und brutal, oft in Schutzgebieten, die eigentlich dazu bestimmt sind, die Nashörner zu schützen. Nach dem Töten wird das Horn mit chirurgischer Präzision entfernt und der Kadaver zurückgelassen. Die Wilderer arbeiten oft in gut organisierten kriminellen Netzwerken, die den Transport und den Verkauf des Horns über internationale Grenzen hinweg koordinieren. Diese Netzwerke sind schwer zu bekämpfen, da sie über beträchtliche Ressourcen und Verbindungen verfügen.

Die Auswirkungen der Wilderei sind verheerend. In Südafrika, dem Land mit der größten Nashornpopulation, wurden in den letzten Jahren Tausende von Nashörnern gewildert. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise über 450 Nashörner allein im Kruger Nationalpark getötet. Diese Zahlen zeigen das erschreckende Ausmaß des Problems und die Ineffektivität der bisherigen Maßnahmen in einigen Gebieten. Die Verluste treffen besonders die bereits gefährdeten Arten, wie das Java-Nashorn und das Sumatra-Nashorn, besonders hart. Diese Arten haben so kleine Populationen, dass der Verlust jedes einzelnen Tieres einen erheblichen Einfluss auf das Überleben der Art hat.

Die Bekämpfung der Wilderei erfordert einen multiplen Ansatz. Dies beinhaltet verstärkte Patrouillen in Schutzgebieten, die Verbesserung der Gerichtsverfahren gegen Wilderer, die Bekämpfung des illegalen Handels auf internationaler Ebene und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedrohung, der die Nashörner ausgesetzt sind. Es ist auch wichtig, die Nachfrage nach Nashornhorn zu reduzieren, indem man die falschen Behauptungen über seine medizinischen Eigenschaften widerlegt und alternative Behandlungsmethoden fördert. Die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Naturschutzorganisationen und lokalen Gemeinschaften ist entscheidend, um die Wilderei effektiv zu bekämpfen und das Überleben der Nashörner zu sichern.

Die finanzielle Motivation der Wilderer ist enorm. Ein einzelnes Nashornhorn kann auf dem Schwarzmarkt Zehntausende von Dollar einbringen, was die Wilderer trotz des Risikos anzieht. Diese hohen Profite locken kriminelle Organisationen an, die die Wilderei als lukrative Einnahmequelle betrachten. Die Bekämpfung dieser kriminellen Netzwerke erfordert daher eine umfassende Strategie, die sowohl die direkten Wilderer als auch die organisierten kriminellen Gruppen ins Visier nimmt. Nur durch eine solche Kombination aus effektiver Strafverfolgung und Maßnahmen zur Reduktion der Nachfrage kann die Bedrohung durch Wilderer nachhaltig reduziert werden.

Der Verlust ihres Lebensraums

Ein entscheidender Faktor für den Rückgang der Nashornpopulationen ist der massive Verlust ihres natürlichen Lebensraums. Jahrzehntelang wurden und werden weite Gebiete, die einst den Nashörnern als Heimat dienten, für menschliche Aktivitäten umgestaltet. Dies hat verheerende Folgen für die Tiere, da es zu einer Fragmentierung ihrer Populationen führt und die Ressourcenknappheit verschärft.

Die Umwandlung von Savannen und Wäldern in landwirtschaftliche Flächen, insbesondere für den Anbau von Palmöl und Soja, ist eine der Hauptursachen. Der Bedarf an immer mehr Ackerland für den wachsenden globalen Nahrungsmittelbedarf treibt die Abholzung und die Zerstörung von Nashornhabitaten voran. In Ländern wie Indonesien und Malaysia, wo die Sumatranischen Nashörner beheimatet sind, hat die Palmölproduktion zu einem dramatischen Schwund ihres Lebensraums geführt. Statistiken zeigen, dass die Regenwaldfläche, die als Lebensraum für diese Tiere dient, in den letzten Jahrzehnten um alarmierende 50% geschrumpft ist. Das bedeutet, dass die verbliebenen Nashörner in immer kleineren und isolierten Gebieten leben müssen, wodurch die Gefahr von Inzucht und dem Verlust der genetischen Vielfalt steigt.

Auch die Ausweitung von Infrastrukturprojekten wie Straßen, Eisenbahnlinien und Staudämme trägt erheblich zur Zerstörung des Lebensraums bei. Diese Projekte zerschneiden die Lebensräume und behindern die Wanderbewegungen der Nashörner, die für die Nahrungssuche und die Fortpflanzung unerlässlich sind. Die Wilderei, die oft mit dem illegalen Handel von Nashornhorn verbunden ist, wird durch den Verlust des Lebensraums noch verstärkt. In fragmentierten und weniger geschützten Gebieten sind die Nashörner leichter zu finden und zu jagen.

Der Klimawandel wirkt sich ebenfalls negativ auf den Lebensraum der Nashörner aus. Änderungen im Niederschlagsmuster, zunehmende Dürreperioden und häufigere extreme Wetterereignisse beeinträchtigen die Verfügbarkeit von Wasser und Nahrung. Dies schwächt die Tiere und macht sie anfälliger für Krankheiten und die Wilderei. Die Veränderung der Vegetation infolge des Klimawandels kann ebenfalls dazu führen, dass die Nashörner ihre bevorzugten Nahrungsquellen verlieren.

Der Schutz und die Wiederherstellung der Lebensräume der Nashörner sind daher von größter Bedeutung für ihren Erhalt. Dies erfordert eine umfassende Strategie, die die Zusammenarbeit von Regierungen, Naturschutzorganisationen und lokalen Gemeinden beinhaltet. Maßnahmen wie die Einrichtung von geschützten Gebieten, die Bekämpfung der Wilderei und die Förderung nachhaltiger Landnutzungspraktiken sind entscheidend, um den Verlust des Lebensraums zu verlangsamen und die Überlebenschancen der Nashörner zu verbessern. Ohne effektive Maßnahmen zum Schutz ihres Lebensraums ist die Zukunft der Nashörner stark gefährdet.

Die Auswirkungen des Klimawandels

Der Klimawandel stellt eine wachsende Bedrohung für Nashörner dar, und zwar auf vielfältige und oft indirekte Weise. Während Wilderer und Habitatverlust die unmittelbarsten Gefahren darstellen, verschärft der Klimawandel diese Probleme und schafft neue Herausforderungen für das Überleben dieser bedrohten Arten.

Eine der wichtigsten Auswirkungen ist die Veränderung der Lebensräume. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen zerstören und fragmentieren die ohnehin schon schrumpfenden Lebensräume der Nashörner. Dies führt zu Nahrungsmangel und erschwert die Wanderung zwischen verschiedenen Gebieten, was die genetische Vielfalt reduziert und die Populationen anfälliger für Krankheiten macht.

Beispielsweise sind die Graslandschaften, die viele Nashornarten bewohnen, besonders anfällig für Veränderungen der Niederschlagsmuster. Längere Dürreperioden führen zu einer Verknappung der Vegetation, was die Nahrungsversorgung der Nashörner beeinträchtigt und sie schwächt, wodurch sie anfälliger für Krankheiten und Wilderer werden. Umgekehrt können starke Regenfälle und Überschwemmungen zu Erosion, Zerstörung von Weideflächen und der Ausbreitung von Krankheiten führen.

Der Klimawandel beeinflusst auch die Verbreitung von Krankheiten. Änderungen in der Temperatur und Feuchtigkeit können das Überleben und die Verbreitung von parasitären Insekten und Krankheiten begünstigen, die Nashörner befallen können. Ein geschwächtes Immunsystem aufgrund von Nahrungsmangel oder Stress durch den Klimawandel macht die Tiere anfälliger für diese Krankheiten.

Zusätzlich verschärft der Klimawandel den Wettbewerb um Ressourcen. Mit dem Verlust von Lebensraum müssen Nashörner mit anderen Tierarten um Nahrung und Wasser konkurrieren. Diese Konkurrenz kann die bereits knappen Ressourcen weiter reduzieren und das Überleben der Nashörner gefährden. Schätzungen zufolge könnten bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu 70% der heutigen Nashornhabitate durch den Klimawandel verloren gehen, was zu einem dramatischen Rückgang der Populationen führen würde.

Die Veränderungen in der Vegetation aufgrund des Klimawandels können auch die Qualität der Nahrung für Nashörner beeinträchtigen. Eine reduzierte Nährstoffdichte in den Pflanzen kann zu Mangelerscheinungen führen und die Reproduktionsrate der Tiere negativ beeinflussen. Dies wirkt sich wiederum auf die langfristige Überlebensfähigkeit der Populationen aus.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Klimawandel eine komplexe und vielschichtige Bedrohung für Nashörner darstellt. Er verstärkt bestehende Probleme wie Wilderei und Habitatverlust und schafft neue Herausforderungen für das Überleben dieser bereits gefährdeten Tiere. Um die Nashörner zu schützen, sind daher nicht nur Maßnahmen zum Kampf gegen Wilderei und Habitatverlust notwendig, sondern auch Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung seiner Auswirkungen.

Die Notwendigkeit von globalen Klimaschutzmaßnahmen ist daher nicht nur für das Überleben der Nashörner, sondern für die gesamte Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung. Nur durch eine Reduktion der Treibhausgasemissionen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Lebensräume können wir die Zukunft dieser majestätischen Tiere sichern.

Natürliche Feinde und Krankheiten

Obwohl der Mensch die größte Bedrohung für Nashörner darstellt, spielen auch natürliche Feinde und Krankheiten eine Rolle beim Überleben dieser beeindruckenden Tiere. Während die Gefahr durch natürliche Feinde im Vergleich zum menschlichen Einfluss relativ gering ist, können Krankheiten, insbesondere in Kombination mit Stressfaktoren wie Habitatverlust und Wilderei, verheerende Auswirkungen haben.

Zu den natürlichen Feinden von Nashörnern gehören hauptsächlich große Raubtiere. Löwen, Leoparden und Krokodile stellen vor allem für junge oder kranke Nashörner eine Gefahr dar. Diese Tiere greifen in der Regel nur an, wenn sie eine Schwäche bei ihrem potenziellen Opfer ausmachen. Ältere und gesunde Nashörner sind aufgrund ihrer Größe und Kraft für die meisten Raubtiere kaum zu überwältigen. Es gibt dokumentierte Fälle von Löwen, die junge Nashörner attackieren, aber diese Ereignisse sind selten und stellen keine signifikante Bedrohung für die Gesamtpopulation dar. Hyänen können ebenfalls eine Gefahr darstellen, insbesondere für Kälber, indem sie versuchen, sie von ihren Müttern zu trennen.

Ein weitaus größeres Problem als natürliche Feinde sind Krankheiten. Nashörner sind anfällig für verschiedene parasitäre und bakterielle Infektionen, die zu erheblichen Gesundheits- und Mortalitätsproblemen führen können. Rhinotracheitis, eine hochansteckende Virusinfektion der Atemwege, kann bei betroffenen Nashörnern zu schweren Atembeschwerden und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Ebenso können bakterielle Infektionen, wie z.B. Tuberkulose, erhebliche Schäden anrichten. Diese Krankheiten können durch direkten Kontakt zwischen Tieren oder durch kontaminiertes Wasser und Futter übertragen werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Stressanfälligkeit der Tiere. Der Verlust ihres natürlichen Lebensraumes durch menschliche Eingriffe, wie z.B. Entwaldung und Habitatfragmentierung, führt zu erhöhtem Stress bei Nashörnern. Dieser Stress schwächt das Immunsystem der Tiere und macht sie anfälliger für Krankheiten. Die Wilderei, die zu ständiger Angst und Unsicherheit führt, verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Ein geschwächtes Immunsystem kann den Verlauf und die Schwere von Krankheiten verschlimmern und die Überlebenschancen der Nashörner deutlich reduzieren.

Es gibt nur wenige zuverlässigen Statistiken über die genaue Anzahl der Nashorn-Tode durch natürliche Feinde und Krankheiten, da diese Faktoren oft schwer zu quantifizieren sind. Oftmals werden Todesursachen erst bei einer Obduktion festgestellt, und nicht alle Nashorn-Tode werden untersucht. Jedoch ist klar, dass der Einfluss von Krankheiten, verstärkt durch den vom Menschen verursachten Stress, eine signifikante Bedrohung für das Überleben der Nashörner darstellt und in Kombination mit der Wilderei die Populationen weiter dezimiert. Schutzprogramme müssen daher nicht nur die Bekämpfung der Wilderei im Fokus haben, sondern auch die Erhaltung und den Schutz des Lebensraumes der Nashörner, um das Immunsystem der Tiere zu stärken und das Risiko von Krankheiten zu minimieren.

Schutzbemühungen und Erfolge

Die Bedrohung der Nashörner durch Wilderer hat zu intensiven und vielschichtigen Schutzbemühungen weltweit geführt. Diese Bemühungen reichen von der verstärkten Überwachung von Schutzgebieten bis hin zu komplexen internationalen Kooperationen zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Nashornprodukten. Die Erfolge sind zwar ermutigend, zeigen aber auch die immense Herausforderung, die der Schutz dieser beeindruckenden Tiere darstellt.

Ein wichtiger Aspekt des Schutzes ist die Verbesserung der Überwachung in den Nationalparks und Reservaten, in denen Nashörner leben. Dies beinhaltet den Einsatz von modernen Technologien wie Drohnen, GPS-Tracking und Überwachungskameras, um die Bewegungen der Nashörner zu verfolgen und Wilderer frühzeitig zu erkennen. Zusätzlich werden Anti-Wilderei-Patrouillen verstärkt und besser ausgerüstet, um eine effektivere Präsenz vor Ort zu gewährleisten. In Südafrika, dem Land mit der größten Nashornpopulation, wurden beispielsweise in den letzten Jahren erhebliche Mittel in den Ausbau der Anti-Wilderei-Einheiten investiert, was zu einer gewissen Eindämmung der Wilderei geführt hat.

Neben der direkten Bekämpfung der Wilderei konzentrieren sich Schutzmaßnahmen auch auf die Bekämpfung des illegalen Handels. Dies beinhaltet die Zusammenarbeit zwischen Ländern, um den Transport von Nashornprodukten zu unterbinden und die Strafverfolgung von Wilderern und Händlern zu verbessern. Internationale Abkommen wie das CITES-Übereinkommen (Convention on International Trade in Endangered Species) spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie den Handel mit Nashornprodukten regulieren und bestrafen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften, die oft in der Nähe von Nashornhabitaten leben, ist ebenfalls essentiell. Bewusstseinsbildungskampagnen und alternative Einkommensquellen für die Bevölkerung sollen die Abhängigkeit von der Wilderei reduzieren.

Die Erfolge der Schutzbemühungen sind zwar nicht in allen Regionen gleich, aber es gibt ermutigende Beispiele. In einigen Gebieten konnte die Wilderei-Rate reduziert werden. So konnte beispielsweise in Südafrika nach einem Höchststand der Nashornwilderei im Jahr 2014 die Zahl der getöteten Nashörner in den folgenden Jahren gesenkt werden, obwohl die Zahlen immer noch besorgniserregend hoch sind. Auch die Wiederansiedlung von Nashörnern in geschützten Gebieten und die Zuchtprogramme in Gefangenschaft tragen zur Erhaltung der Art bei. Im Rahmen dieser Programme werden Nashörner gezüchtet, um die Populationen in der Wildnis zu stärken oder neue Populationen in sicheren Gebieten zu etablieren. Diese Programme sind jedoch langwierig und kostenintensiv.

Trotz der Fortschritte bleibt die Lage der Nashörner prekär. Die Nachfrage nach Nashornhorn, insbesondere in asiatischen Ländern, bleibt ein Hauptproblem. Die bekämpfte Wilderei ist weiterhin eine große Herausforderung, die eine dauerhafte und umfassende Lösung erfordert. Langfristiger Schutz der Nashörner benötigt daher weiterhin erhebliche finanzielle Mittel, politische Unterstützung und die Zusammenarbeit von Regierungen, Naturschutzorganisationen und lokalen Gemeinschaften. Nur durch ein gemeinsames und nachhaltiges Engagement kann das Überleben dieser majestätischen Tiere gesichert werden. Die Zahlen sprechen Bände: während die Gesamtpopulation der Nashörner Jahr für Jahr schwankt, ist der langfristige Trend besorgniserregend und zeigt die Notwendigkeit anhaltender und intensivierter Schutzmaßnahmen.

Fazit: Die prekären Lebensumstände der Nashörner

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bedrohliche Situation der Nashörner auf ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren zurückzuführen ist. Der primäre Grund ist zweifelsohne die illegale Jagd wegen ihres Horns, das in einigen Kulturen als Statussymbol und angebliches Heilmittel einen hohen Wert besitzt. Diese Nachfrage treibt ein lukratives und gut organisiertes kriminelles Netzwerk an, das effektive Schutzmaßnahmen konstant untergräbt. Die geringe Reproduktionsrate der Nashörner verschärft die Lage zusätzlich, da die Populationen nur langsam wachsen und somit dem Verlust an Tieren nur schwer entgegenwirken können. Lebensraumverlust durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Landwirtschaft und Urbanisierung trägt ebenfalls maßgeblich zum Rückgang der Nashörner bei, indem er ihre natürlichen Lebensräume fragmentiert und die Nahrungsquellen reduziert.

Neben diesen zentralen Faktoren spielen auch die schlechte Durchsetzung von Gesetzen und die mangelnde Kooperation zwischen internationalen Organisationen und den jeweiligen Regierungen eine bedeutende Rolle. Die Bekämpfung des Wildtierhandels erfordert eine globale Anstrengung, die weit über nationale Grenzen hinausgeht und effektive Strafverfolgung sowie internationales Zusammenwirken erfordert. Die finanzielle Unterstützung von Naturschutzprojekten ist ebenfalls essenziell, um Schutzgebiete zu erweitern und zu sichern, Anti-Wilderei-Patrouillen zu verstärken und Aufklärungskampagnen zu fördern, die das Bewusstsein für den Schutz der Nashörner in der Bevölkerung schärfen.

Zukünftige Trends deuten darauf hin, dass die Situation der Nashörner sich, ohne drastische Veränderungen in der Strategie, weiter verschlechtern wird. Sollte die Nachfrage nach Nashornhorn nicht signifikant reduziert werden und die kriminellen Netzwerke weiterhin ungestört agieren können, ist mit einem weiteren drastischen Rückgang der Populationen zu rechnen. Positive Entwicklungen sind jedoch möglich, wenn innovative Technologien im Kampf gegen die Wilderei eingesetzt werden (z.B. Drohnenüberwachung, DNA-Analyse), Zusammenarbeit zwischen Ländern und Organisationen gestärkt wird und finanzielle Ressourcen für den Naturschutz erhöht werden. Eine erfolgreiche Zukunft für die Nashörner hängt letztlich von einem globalen und koordinierten Ansatz ab, der alle oben genannten Aspekte berücksichtigt und konsequent umsetzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erhaltung der Nashörner eine immense Herausforderung darstellt, die nur durch ein gemeinsames, nachhaltiges und entschlossenes Handeln aller Beteiligten gemeistert werden kann. Nur durch umfassende Schutzmaßnahmen, effektive Strafverfolgung und globale Zusammenarbeit besteht eine realistische Chance, diese beeindruckenden Tiere vor dem Aussterben zu bewahren.