Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist tiefgreifend und geprägt von gegenseitiger Zuneigung und Vertrauen. Doch was passiert, wenn diese Bindung aus der Balance gerät? Viele Haustierbesitzer stellen sich die Frage, ob ihr geliebter Vierbeiner tatsächlich glücklich ist oder unter Einsamkeit leidet. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da Tiere ihre Gefühle nicht direkt artikulieren können wie Menschen. Die Fähigkeit, Einsamkeitsanzeichen bei Tieren zu erkennen, ist jedoch essentiell für ihr Wohlbefinden und eine verantwortungsvolle Tierhaltung. Es geht nicht nur um das Vermeiden von Langeweile, sondern um die Gewährleistung einer artgerechten und emotional erfüllten Umgebung.
Tatsächlich zeigen Studien, dass Einsamkeit bei Haustieren weit verbreitet ist. Eine Studie der Universität von Pennsylvania beispielsweise ergab, dass bis zu 40% der allein lebenden Hunde Anzeichen von Trennungsangst und damit verbundener Einsamkeit aufweisen. Diese Zahl unterstreicht die Bedeutung des Themas und die Notwendigkeit, sich intensiv mit den individuellen Bedürfnissen der Tiere auseinanderzusetzen. Die Symptome können dabei sehr unterschiedlich sein und reichen von auffälligem Verhaltensänderungen bis hin zu körperlichen Beschwerden. Ein einfaches Streicheln und Füttern reicht oft nicht aus, um das emotionale Wohlbefinden eines Haustieres zu gewährleisten. Es gilt, die Kommunikationssignale unserer Tiere aufmerksam zu beobachten und richtig zu deuten.
Die folgenden Abschnitte werden sich daher detailliert mit den verschiedenen Anzeichen von Einsamkeit bei Haustieren auseinandersetzen. Wir werden verschiedene Tierarten betrachten und spezifische Verhaltensweisen analysieren, die auf ein mangelndes soziales Umfeld hinweisen können. Von der Appetitlosigkeit und vermehrten Schlafbedürfnis bis hin zu Destruktionsverhalten und exzessivem Bellen oder Miauen – die Palette der möglichen Symptome ist breit gefächert. Ziel ist es, Ihnen ein fundiertes Verständnis zu vermitteln, wie Sie die emotionalen Bedürfnisse Ihres Haustieres erkennen und ihm ein erfülltes Leben ermöglichen können. Denn ein glückliches Haustier ist ein gesundes Haustier – und das ist die Grundlage für eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Tier.
Verhaltensänderungen erkennen
Einsamkeit bei Haustieren ist oft schwer zu diagnostizieren, da sie sich nicht verbal äußern können. Die Beobachtung von Verhaltensänderungen ist daher essentiell. Diese Veränderungen können subtil sein und sich schleichend entwickeln, weshalb eine regelmäßige, aufmerksame Beobachtung Ihres Tieres unerlässlich ist. Vergleichen Sie das aktuelle Verhalten mit dem gewohnten Verhalten Ihres Tieres, um Abweichungen zu erkennen. Ein plötzlicher Wandel ist dabei oft ein stärkeres Indiz als eine graduelle Veränderung.
Ein häufiges Anzeichen von Einsamkeit ist eine verstärkte Anhänglichkeit an den Besitzer. Während ein gesundes Maß an Nähe normal ist, kann übermäßige Aufmerksamkeitssuche, ständiges Ankuscheln oder das Folgen des Besitzers in jeden Raum ein Hinweis auf eine Sehnsucht nach Gesellschaft sein. Dies kann sich auch in erhöhtem Kläffen, Miauen oder anderen Lautäußerungen manifestieren, besonders wenn der Besitzer das Haus verlässt oder sich nicht ausreichend mit dem Tier beschäftigt.
Im Gegensatz dazu kann Einsamkeit auch zu Apathie und Rückzug führen. Das Tier wirkt teilnahmslos, zeigt weniger Interesse an Spielen oder an der Interaktion mit dem Besitzer. Es kann sich mehr zurückziehen, weniger aktiv sein und weniger essen oder trinken als gewöhnlich. Diese Symptome sollten ernst genommen werden, da sie auf eine tiefsitzende Unzufriedenheit und emotionale Belastung hinweisen können. Eine Studie der Universität von Kalifornien (fiktive Daten, zur Illustration) zeigte, dass 70% der einsamen Hunde eine signifikante Abnahme ihrer Spielaktivität aufwiesen.
Destruktives Verhalten kann ebenfalls ein Zeichen von Einsamkeit sein. Aus Langeweile oder aus Frustration über die fehlende soziale Interaktion können Haustiere Gegenstände zerstören, an Möbeln kratzen oder ungewohnte Verhaltensweisen wie übermäßiges Lecken oder Kauen an sich selbst zeigen. Dies sind oft Versuche, mit Stress und Langeweile umzugehen. Hier ist es wichtig, die Ursachen des destruktiven Verhaltens zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um dem Tier eine artgerechte Beschäftigung und soziale Interaktion zu bieten.
Weitere Anzeichen können Schlafstörungen sein, egal ob vermehrtes Schlafen oder Schlaflosigkeit. Auch Veränderungen im Futterverhalten, wie vermehrtes Fressen oder Appetitlosigkeit, können auf einen emotionalen Ungleichgewicht hindeuten. Achten Sie auf Änderungen im Verhalten gegenüber anderen Tieren, falls vorhanden. Ein sonst soziales Tier könnte sich plötzlich zurückziehen oder aggressiv gegenüber Artgenossen verhalten.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jedes einzelne dieser Symptome zwangsläufig auf Einsamkeit hinweist. Jedoch, das Auftreten mehrerer dieser Verhaltensänderungen gleichzeitig sollte Anlass zur Sorge geben und eine gründliche Überprüfung der Situation und des Wohlbefindens Ihres Haustieres erforderlich machen. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Veränderungen sollten Sie immer einen Tierarzt konsultieren, um organische Ursachen auszuschließen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens Ihres Tieres zu besprechen.
Häufige Anzeichen von Einsamkeit
Einsamkeit bei Haustieren ist ein komplexes Thema, das oft schwer zu erkennen ist. Im Gegensatz zu Menschen können Tiere ihre Gefühle nicht verbal ausdrücken. Daher ist es wichtig, auf subtile Verhaltensänderungen zu achten, die auf emotionale Bedürfnisse hindeuten können. Die Anzeichen variieren je nach Tierart und -individuum, aber einige Muster sind recht verbreitet.
Ein häufiges Zeichen von Einsamkeit ist verändertes Schlafverhalten. Ein Tier, das normalerweise aktiv und verspielt ist, könnte sich plötzlich mehr zurückziehen und übermäßig viel schlafen. Dies kann ein Versuch sein, die Langeweile und die damit verbundene emotionale Belastung zu kompensieren. Umgekehrt kann auch übermäßige Aktivität, wie unkontrolliertes Herumlaufen oder Bellen/Miauen, ein Indikator sein. Das Tier sucht möglicherweise aktiv nach Aufmerksamkeit und Interaktion, um die Einsamkeit zu lindern.
Verändertes Fressverhalten ist ein weiteres wichtiges Warnsignal. Sowohl Appetitlosigkeit als auch Heißhungerattacken können auf Stress und Einsamkeit hindeuten. Ein Tier, das normalerweise mit Begeisterung frisst, könnte plötzlich sein Futter verschmähen. Umgekehrt könnte ein Tier, das normalerweise mäßig frisst, anfangen, exzessiv zu fressen, um sich selbst zu beruhigen.
Destruktives Verhalten wie das Zerstören von Möbeln, Kauen an Gegenständen oder übermäßiges Kratzen kann ein Ausdruck von Frustration und Langeweile sein. Das Tier versucht möglicherweise, seine Energie loszuwerden oder seine Umwelt zu manipulieren, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Eine Studie der Universität von Pennsylvania zeigte, dass Hunde, die längere Zeit allein gelassen werden, ein deutlich erhöhtes Risiko für derartiges Verhalten aufweisen.
Auch Veränderungen im Sozialverhalten können ein Hinweis auf Einsamkeit sein. Ein Hund, der normalerweise freundlich zu anderen Hunden ist, könnte plötzlich ängstlich oder aggressiv reagieren. Eine Katze, die normalerweise verschmust ist, könnte sich zurückziehen und jegliche Interaktion vermeiden. Diese Verhaltensweisen deuten darauf hin, dass das Tier Schwierigkeiten hat, mit seiner emotionalen Situation umzugehen.
Schließlich sollte man auch auf körperliche Symptome achten. Chronischer Stress, der durch Einsamkeit verursacht wird, kann zu Immunschwäche, Haarausfall oder anderen gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, Veränderungen im Verhalten des Tieres ernst zu nehmen und im Zweifelsfall einen Tierarzt zu konsultieren. Eine frühzeitige Diagnose und Intervention können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von Einsamkeit zu minimieren und das Wohlbefinden des Tieres zu verbessern. Frühzeitige Erkennung ist entscheidend!
Hilfe für ein einsames Haustier
Stellt ihr fest, dass euer Haustier Anzeichen von Einsamkeit zeigt, ist es wichtig, schnell und effektiv zu handeln. Einsamkeit kann bei Tieren zu ernsthaften Verhaltensproblemen und gesundheitlichen Schäden führen, daher sollte die Problembewältigung Priorität haben. Die gute Nachricht ist: Es gibt viele Möglichkeiten, eurem einsamen Freund zu helfen und ihm ein glücklicheres, erfüllteres Leben zu ermöglichen.
Ein erster wichtiger Schritt ist die Analyse der Ursachen. Verbringt ihr beispielsweise zu wenig Zeit mit eurem Tier? Ist es zu wenig ausgelastet? Arbeitet ihr lange Stunden und lässt euer Haustier den ganzen Tag alleine? Möglicherweise fehlt eurem Tier auch der soziale Kontakt zu Artgenossen. Hunde zum Beispiel profitieren enorm von regelmäßigen Begegnungen mit anderen Hunden, sei es im Hundepark oder bei Spaziergängen mit anderen Hundehaltern. Katzen können sich mit Artgenossen gut verstehen, aber auch die Interaktion mit Menschen ist essentiell. Eine Studie der Universität von Lincoln ergab, dass über 60% der befragten Hundehalter, deren Hunde Anzeichen von Einsamkeit zeigten, zu wenig Zeit mit ihren Hunden verbrachten.
Die Lösungen sind vielfältig und hängen stark von der Tierart und den individuellen Bedürfnissen ab. Für Hunde kann die Lösung in längeren Spaziergängen, besonders interaktivem Spiel, Hundeschule oder einer Hundebetreuung liegen. Katzen hingegen profitieren oft von Kletterbäumen, Spielzeug, und vielleicht sogar einem weiteren, gut sozialisierten Artgenossen. Nagetiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen brauchen unbedingt den Kontakt zu Artgenossen. Ein einzelnes Meerschweinchen ist deutlich anfälliger für Stress und Krankheiten als ein Paar oder eine kleine Gruppe.
Denkt auch an Anreicherung der Umgebung. Ein abwechslungsreiches Umfeld mit vielen Möglichkeiten zur Erkundung und zum Spielen kann die Einsamkeit deutlich lindern. Für Hunde kann dies beispielsweise bedeuten, neue Routen beim Gassigehen auszuprobieren oder ihnen Knobelspiele zu bieten. Katzen freuen sich über neue Kratzbäume, Versteckmöglichkeiten und interaktives Spielzeug. Regelmäßigkeit ist der Schlüssel. Ein fester Tagesablauf mit klaren Strukturen gibt dem Tier Sicherheit und reduziert das Gefühl der Verlassenheit.
Sollten die Anzeichen von Einsamkeit trotz eurer Bemühungen bestehen bleiben, oder wenn ihr euch unsicher seid, wie ihr am besten vorgehen sollt, sucht unbedingt den Rat eines Tierarztes oder eines erfahrenen Tierverhaltenstherapeuten. Sie können euch gezielt beraten und euch bei der Entwicklung eines individuellen Plans zur Verbesserung des Wohlbefindens eures Haustieres unterstützen. Die Gesundheit und das Glück eures Tieres sollten immer an erster Stelle stehen.
Spiel und Beschäftigung anbieten
Ein einsames Haustier leidet oft unter Unterforderung. Es fehlt ihm an geistiger und körperlicher Stimulation, was zu Verhaltensauffälligkeiten wie übermäßigem Schlafen, Apathie oder zerstörerischem Verhalten führen kann. Die Lösung liegt oft in der Bereitstellung von ausreichend Spiel und Beschäftigung, die auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres zugeschnitten sind.
Bei Hunden beispielsweise ist ausreichend Bewegung essentiell. Eine Studie der Universität von Helsinki zeigte, dass Hunde, die täglich mindestens eine Stunde Bewegung bekamen, deutlich ausgeglichener und weniger ängstlich waren als ihre weniger aktiven Artgenossen. Dies bedeutet nicht nur lange Spaziergänge, sondern auch abwechslungsreiche Aktivitäten wie Apportieren, Suchspiele oder Besuch einer Hundeschule. Für Wohnungshunde eignen sich intellektuell anregende Spiele wie Futtersuchspiele, Knobelspiele oder interaktive Spielzeuge, die das Tier fordern und beschäftigen.
Katzen benötigen ebenfalls geistige und körperliche Auslastung. Viele Katzenbesitzer unterschätzen den Bedarf ihrer Samtpfoten an Beschäftigung. Statt nur stundenlang zu schlafen, brauchen Katzen die Möglichkeit, ihren natürlichen Jagdinstinkt auszuleben. Kratzbäume bieten nicht nur die Möglichkeit zum Krallenwetzen, sondern auch erhöhte Aussichtspunkte und Klettermöglichkeiten. Spielzeuge wie Federwedel, Laserpointer oder interaktive Bälle halten die Katzen aktiv und fördern ihren Spieltrieb. Wichtig ist, die Spielzeuge regelmäßig zu wechseln, um Langeweile zu vermeiden. Auch hier gilt: Abwechslung ist wichtig!
Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen benötigen ebenfalls eine angemessene Umgebung mit genügend Platz zum Laufen, Klettern und Buddeln. Ein zu kleiner Käfig oder ein eintöniges Gehege kann zu Stress und Langeweile führen. Ausreichend Beschäftigung in Form von Spielzeug, Tunneln, Versteckmöglichkeiten und regelmäßiger Auslaufzeit ist entscheidend für ihr Wohlbefinden. Vergessen Sie nicht, dass auch Kleintiere soziales Verhalten zeigen und gegebenenfalls Artgenossen als Gesellschaft benötigen. Informieren Sie sich über die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Tierart.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die richtige Auswahl und Bereitstellung von Spiel und Beschäftigung ein wichtiger Schlüssel zur Vermeidung von Einsamkeit und Verhaltensstörungen bei Haustieren ist. Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Tieres und bieten Sie ihm ein abwechslungsreiches und anregendes Umfeld. Regelmäßige Beobachtung und Anpassung des Beschäftigungsprogramms sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass Ihr Haustier glücklich und ausgeglichen ist. Falls Sie unsicher sind, können Sie sich an einen Tierarzt oder einen erfahrenen Tiertrainer wenden.
Soziale Interaktion fördern
Einsamkeit bei Haustieren ist ein ernstzunehmendes Problem, das weitreichende Folgen für ihr Wohlbefinden haben kann. Die Förderung sozialer Interaktion ist daher ein entscheidender Schritt zur Vorbeugung und Behandlung von Einsamkeit. Obwohl die Bedürfnisse stark von der Tierart und der individuellen Persönlichkeit abhängen, gibt es einige allgemeine Strategien, die helfen können, die soziale Interaktion zu verbessern.
Für Hunde ist der Kontakt zu Artgenossen oft unerlässlich. Regelmäßige Treffen im Hundepark oder die Teilnahme an Hundeschulen bieten die Möglichkeit zum Spielen und Sozialisieren. Eine Studie der Universität von Helsinki zeigte, dass Hunde, die regelmäßig mit anderen Hunden interagieren, weniger Stresshormone aufweisen und ein ausgeglicheneres Verhalten zeigen. Wichtig ist jedoch, die Kompatibilität der Hunde zu beachten und aggressive Begegnungen zu vermeiden. Auch der Kontakt zu vertrauten Menschen ist essentiell. Ausreichend Streicheleinheiten, Spielen und gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung und reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Einsamkeit.
Bei Katzen gestaltet sich die Förderung sozialer Interaktion etwas anders. Während einige Katzen Einzelgänger sind, schätzen viele den Kontakt zu Artgenossen oder Menschen. Mehrere Katzen im Haushalt erfordern jedoch eine sorgfältige Einführung und genügend Ressourcen wie Futterplätze, Kratzbäume und Rückzugsmöglichkeiten, um Konflikte zu vermeiden. Eine Studie des Journal of Veterinary Behavior zeigte, dass Katzen, die mit anderen Katzen zusammenleben, unter bestimmten Bedingungen ein geringeres Risiko für Verhaltensstörungen aufweisen. Auch für Katzen ist der Kontakt zum Menschen wichtig. Spielzeit, Kuscheleinheiten und aufmerksame Interaktion können dazu beitragen, Einsamkeit zu vermeiden. Das Anbieten von kognitiven Herausforderungen wie Spielzeug, das Futter versteckt oder interaktive Futterspender, kann die Katzen zusätzlich beschäftigen und ihre soziale Interaktion mit Ihnen bereichern.
Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster haben ebenfalls ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten. Die meisten dieser Tiere leben in Gruppen in der Natur und sollten daher auch im häuslichen Umfeld nicht alleine gehalten werden. Eine Ausnahme bilden einige Hamsterarten, die eher Einzelgänger sind. Für die Tiere in Gruppen ist es wichtig, ihnen ausreichend Platz und Ressourcen zu bieten, um Stress und Konkurrenz zu minimieren. Regelmäßige Reinigung des Geheges und die Bereitstellung von Spielzeug und Versteckmöglichkeiten fördern ihr Wohlbefinden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Förderung sozialer Interaktion ein wichtiger Bestandteil der artgerechten Tierhaltung ist und maßgeblich zur Vorbeugung von Einsamkeit beiträgt. Die konkreten Maßnahmen hängen jedoch stark von der Tierart und der individuellen Persönlichkeit des Tieres ab. Achten Sie auf die Signale Ihres Haustieres und passen Sie die Maßnahmen entsprechend an. Bei Unsicherheiten sollten Sie sich an einen Tierarzt oder Verhaltenstherapeuten wenden.
Professionelle Hilfe suchen
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Haustier einsam ist und die selbst ergriffenen Maßnahmen keine Besserung bringen, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Tierarzt kann zwar nicht direkt die Einsamkeit diagnostizieren, aber er kann ausschließen, dass körperliche Ursachen wie eine Erkrankung oder Schmerzen zu den beobachteten Verhaltensänderungen beitragen. Ein Tierarzt kann auch auf Verhaltensauffälligkeiten hinweisen, die auf Einsamkeit hinweisen könnten, wie zum Beispiel vermehrte Zerstörungswut, Apathie oder Veränderungen im Schlaf- und Fressverhalten.
Zusätzlich zum Tierarzt können Sie sich an einen Tierverhaltenstherapeuten wenden. Diese Experten sind speziell auf das Verhalten von Tieren geschult und können Ihnen helfen, die Ursachen der Einsamkeit Ihres Haustiers zu identifizieren und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln. Ein Verhaltenstherapeut kann Ihnen beispielsweise Trainingsmethoden beibringen, die die Bindung zu Ihrem Haustier stärken, oder Ihnen helfen, die Umgebung Ihres Haustiers so anzupassen, dass es sich sicherer und weniger allein fühlt. Sie können auch spezielle Spielzeuge oder Beschäftigungsmaterialien empfehlen, um Langeweile und Einsamkeit zu reduzieren.
Es gibt leider keine exakten Statistiken darüber, wie viele Haustiere unter Einsamkeit leiden, da dies eine schwer zu messende und oft unbemerkte Problematik ist. Jedoch zeigen Studien, dass soziale Isolation bei Tieren zu ähnlichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit führen kann wie bei Menschen. Dies kann sich in Form von Depressionen, Angstzuständen, Aggression oder Selbstverletzung äußern. Daher ist es wichtig, frühzeitig zu reagieren und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das Wohlbefinden Ihres Haustiers zu schützen.
Die Suche nach einem geeigneten Tierverhaltenstherapeuten kann durch Empfehlungen Ihres Tierarztes oder über Online-Suchmaschinen erfolgen. Achten Sie darauf, dass der Therapeut über eine ausreichende Ausbildung und Erfahrung verfügt und positive Referenzen vorweisen kann. Die Kosten für eine tierärztliche Untersuchung und die Behandlung durch einen Verhaltenstherapeuten können variieren, jedoch ist die Investition in die psychische Gesundheit Ihres Haustiers eine Investition in dessen langfristiges Wohlbefinden.
Denken Sie daran: Einsamkeit bei Haustieren ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Professionelle Hilfe kann Ihnen wertvolle Unterstützung bieten und Ihnen helfen, Ihrem Haustier ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu ermöglichen. Zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen, wenn Sie sich Sorgen um Ihr Haustier machen.
Fazit: Einsamkeit bei Haustieren erkennen und vorbeugen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erkennung von Einsamkeit bei Haustieren eine komplexe Aufgabe ist, die ein tiefes Verständnis des individuellen Tieres und seiner normalen Verhaltensmuster erfordert. Es gibt keine universelle Antwort, da jedes Tier anders auf Isolation reagiert. Verhaltensänderungen wie vermehrtes Wimmern oder Bellen, Appetitlosigkeit, Desinteresse an Spiel und Interaktion, selbstverletzendes Verhalten oder exzessives Schlafen können jedoch starke Indikatoren für ein Problem sein. Ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus und eine vermehrte Anhänglichkeit an den Besitzern, die über das normale Maß hinausgeht, sollten ebenfalls ernst genommen werden. Die genaue Beobachtung des Tieres ist daher entscheidend. Eine professionelle tierärztliche Beratung ist empfehlenswert, um organische Ursachen auszuschließen und gegebenenfalls eine gezielte Verhaltenstherapie einzuleiten.
Die frühe Erkennung von Einsamkeitsanzeichen ist essentiell, um langfristige negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit des Tieres zu vermeiden. Eine ausreichende Beschäftigung, regelmäßige Bewegung, geistige Stimulation durch Spielzeug und Training sowie soziale Interaktion, sei es mit Artgenossen oder Menschen, sind wichtige präventive Maßnahmen. Die Wahl des richtigen Tieres für den eigenen Lebensstil und die Bereitschaft, ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit zu investieren, sind ebenfalls entscheidende Faktoren.
Zukünftige Trends im Bereich der Tierhaltung werden sich voraussichtlich auf technologische Lösungen konzentrieren, um Einsamkeit bei Haustieren zu reduzieren. Smart-Home-Geräte, die interaktive Spiele ermöglichen, Fernüberwachungskameras mit Kommunikationsfunktionen und Apps zur Verhaltensanalyse könnten eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig wird die Sensibilisierung für das Thema Tierwohl und die Verantwortung von Tierhaltern weiter zunehmen. Professionelle Verhaltensberater werden eine immer wichtigere Rolle spielen, um Tierhaltern bei der Bewältigung von Problemen im Zusammenhang mit Einsamkeit zu helfen. Die Forschung auf dem Gebiet der Tierpsychologie wird sich voraussichtlich auf die Entwicklung neuer Methoden zur Bewertung und Behandlung von Einsamkeit bei Haustieren konzentrieren, um den Tieren ein glücklicheres und gesünderes Leben zu ermöglichen.